Diagnose

Kaufsucht ist offiziell noch keine anerkannte Krankheit. Es gibt aber zuverlässige Anzeichen, die auf eine Kaufsucht hinweisen können.

Gemeinsamkeiten mit anderen Abhängigkeitserkrankungen

Bei einer Kaufsucht sind viele Gemeinsamkeiten mit anderen Abhängigkeitserkrankungen zu beobachten:

  • Ein starker Wunsch bzw. ein Zwang einkaufen zu gehen
  • Entzugserscheinungen, wenn man nicht einkaufen gehen kann (z.B. Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Nervosität oder Unruhe)
  • Steigerung der Intensität des Kaufverhaltens, d.h. Aufwendung von mehr Zeit und Geld (Toleranzentwicklung)
  • Vernachlässigung anderer Pflichten und Interessen
  • Entgleiten des Kaufverhaltens, d.h. „Kaufräusche“ mit Kontrollverlust
  • Verheimlichung des Ausmasses der Käufe vor Angehörigen

Menschen mit einer Kaufsucht geniessen die euphorischen Glücksgefühle, die das Kaufen auslöst; unabhängig davon, was gekauft wird. Oft werden die erworbenen Güter später kaum benutzt, achtlos weggeräumt oder verschenkt. Gegenüber Angehörigen und Familienmitgliedern wird das wahre Ausmass der Einkäufe oder Bestellung verheimlicht.

Typische Merkmale der Kaufsucht sind der unwiderstehliche Drang zu kaufen, welche mit dem Verlust der Selbstkontrolle einhergeht. Im Zentrum stehen dabei nicht die konsumierten Güter, sondern das Suchterleben, welches das Kaufen verschafft. Wie bei andern Süchten wird mit der Zeit immer mehr, öfter oder teurer gekauft, um das gleiche Erlebnis zu erzeugen (Dosissteigerung). Gedanken und Gefühle vor und nach dem Kauf nehmen viel Raum ein: Nächste Käufe werden geplant und Schuldgefühle nach dem Kauf bekämpft. Versuchen Personen mit einer Kaufsucht ihren Kaufwünschen zu widerstehen, stellen sich Entzugserscheinungen wie innere Unruhe und Gereiztheit ein.