Kaufsucht

Eine Kaufsucht ist von gelegentlichen Frustkäufen abzugrenzen, die sehr viele Menschen schon einmal getätigt haben. Bei einer Kaufsucht werden die Einkäufe wiederholt bedarfsunabhängig getätigt einhergehend mit einem Kontrollverlust.

Eine Kaufsucht ist typischerweise gekennzeichnet durch eine ständige Beschäftigung mit dem Kaufen oder den Impulsen zu kaufen, was als störend und sich aufdrängend empfunden wird. Es werden Sachen gekauft, die man gar nicht braucht oder das Interesse daran nach kurzer Zeit verloren geht. So kommt es dann auch vor, dass Einkäufe ungeöffnet oder ungebraucht beiseitegelegt und die nächsten schon geplant werden. Die getätigten Einkäufe übersteigen meist auch die eigenen finanziellen Möglichkeiten, was dazu führt, dass sich Schulden ansammeln oder immer wieder mit Rechnungen jongliert werden muss.

Nach den Einkäufen folgen häufig Gedanken wie „Das habe ich eigentlich gar nicht gebraucht“ oder „Wieso musste ich das jetzt wieder kaufen“ und lösen Schuldgefühle sowie eine niedergedrückte Stimmung aus.

Anfangs werden die Einkäufe noch als belohnend empfunden und lösen positive Gefühle aus. Mit der Zeit steht dann aber die kompensierende Funktion des Einkaufens im Vordergrund, d.h. beispielsweise werden Einkäufe getätigt, um unangenehme oder negative Gefühle zu verdrängen oder zu vermeiden.

nach oben

Kaufsucht im Fokus

Im Radio Basilisk wurde eine Woche mit Fachpersonen und einer betroffenen Person über den Alltag mit einer Kaufsucht gesprochen. Wie die Kaufsucht erkannt wird und was dagegen helfen kann, können Sie hier Nachhören.

Regierungsrat, Dr. Lukas Engelberger im Interview

Renanto Poespodihardjo vom Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen (UPK) im Interview

Frau X, eine Betroffene erzählt

Marcel Heizmann von der Abteilung Sucht im Interview

Jürg Gschwend von Plusminus Schuldenberatung im Interview