Wirkung

Der Konsum von Kokain entfaltet bereits in kleinen Dosen eine starke Wirkung. Nebst der stimulierenden Wirkung auf Psyche und Körper bestehen aber auch beträchtliche möglich Risiken und unangenehme Nebenwirkungen.

Wirkungseintritt und Wirkungsdauer

Kokain wird geschnupft, intravenös appliziert oder auch als Kokain-Derivat geraucht.

  • Beim Schnupfen tritt die Wirkung nach ca. 2-3 Minuten ein und dauert 30 bis 90 Minuten.
  • Beim Spritzen oder Rauchen tritt die Wirkung bereits nach wenigen Sekunden ein und hält 5 - 20 Minuten an.

Typische Wirkungen von Kokain

Die psychische Wirkung von Kokain hängt stark von individuellen Faktoren wie den persönlichen Erwartungen an den Konsum und der momentanen Stimmung ab. Weiter spielen auch allfällige dem Kokain beigemischten Steckmittel sowie die Geschwindigkeit der Substanzaufnahme durch den Körper eine wesentliche Rolle.

Der Körper wird durch die starke Erregung des zentralen Nervensystems insgesamt auf eine höhere Leistungsfähigkeit eingestellt. Allerdings wird ihm durch das Kokain keine Energie  zugeführt, vielmehr werden seine Kraftreserven verbraucht. Daher sind auch unangenehme Wirkungen wie z.B. Herzrasen, Beklemmungs- und Angstgefühle oder Nervosität mit dem Konsum verbunden.

Psychische Wirkungen

  • Antriebssteigerung
  • Gesteigerte Wachheit und Aufmerksamkeit
  • Grosses Wohlbefinden bis hin zu euphorischen Gefühlen
  • Gesteigerte Kontaktfreudigkeit
  • Überhöhtes Selbstwertgefühl (das Gefühl, zu allem fähig zu sein)
  • Wegfall von Hemmungen und Ängsten, enthemmtes Verhalten
  • Abnahme der Kritik- und Urteilsfähigkeit
  • Starker Bewegungs- und Rededrang, Unruhe (Überaktivität)
  • Lust- und Potenzsteigerung, sexuelle Erregung
  • Bei hohen Dosen sind Sinnestäuschungen (Halluzinationen), vorübergehende Verfolgungsideen und Angstzustände möglich

Körperliche Wirkungen

  • Erhöhung des Blutzuckerspiegels
  • Erhöhung der Körpertemperatur
  • Erhöhung der Herzfrequenz und des Blutdrucks
  • Dämpfung des Hunger- und Durstgefühls
  • Unterdrückung von Müdigkeit

Gefahr von Politoxikomanie

Teilweise erleben Konsumierende nach Abklingen der euphorisierenden Wirkung des Kokains eine weiterhin anhaltende Steigerung des Antriebs. Diese wird als so quälend empfunden, dass sie sedierende Substanzen wie Heroin oder Alkohol einsetzen, um sich zu beruhigen. So werden zudem auch die nach Abklingen des euphorischen Stadiums auftretenden unangenehmen Gefühle (Ängstlichkeit, halluzinatorische Körperempfindungen) sowie das nach dem Rausch unweigerlich folgende depressive Stadium (Müdigkeit, Erschöpfung, depressive Verstimmung) abgedämpft. Hieraus kann eine sekundäre Opiatabhängigkeit entstehen.

Wirkmechanismus

Kokain entfaltet seine Wirkung vor allem durch die Steigerung der Aktivität des dopaminergen und des noradrenergenen Systems im Gehirn. Dadurch kommt es zu einer Erhöhung der Dopaminkonzentration, was als wesentliche Ursache für die stimulierende aber auch suchterzeugende Wirkung gilt.

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