Ursachen

Computerspiele oder das Internet alleine führen bei Jugendlichen oder jungen Erwachsenen nicht automatisch zu einer Suchtentwicklung. Es gibt immer mehrere Gründe, warum jemand eine Computerspielsucht oder Internetabhängigkeit entwickelt. Diese Gründe hängen häufig mit dem realen Leben zusammen.

Ablenkung von unangenehmen Gefühlen

Ein intensiver Konsum von Computerspielen und Internet kann die psychosoziale Entwicklung v.a. junger Menschen deutlich beeinträchtigen. Aber eine Internet- oder Computerspielsucht hat vielfältige Einflussfaktoren. Nicht allein die Dauer der verbrachten Zeit im Internet oder mit Computerspielen ist dabei von Bedeutung, sondern auch, aus welchen Beweggründen oder Missständen heraus konsumiert wird. Der Missbrauch von Computer und Internet ist oft der Versuch von bestehenden psychosozialen Problemen wie beispielsweise Stress in der Schule oder Konflikte mit den Eltern abzulenken.

Dabei vergessen viele beim Computerspielen oder beim Vertieftsein im Internet die Zeit und kommen alltäglichen Pflichten im Alltag, in der Schule oder im Beruf nicht mehr nach. Vor allem Menschen, die Schwierigkeiten in ihrer sozialen Umwelt haben und vereinsamt sind, finden im Internet einen Ausgleich.

Zuflucht in der virtuellen Welt

Viele Menschen streben nach Glück, Liebe, Anerkennung, Zuwendung und Sexualität. Online lassen sich viele dieser Wünsche scheinbar unkompliziert erfüllen wie z.B. in Chatrooms, Onlinespielen oder Online-Erotik. Dabei erleben die Personen grenzenlose Möglichkeiten wie in die ideale Identität zu schlüpfen, die ideale Beziehung zu führen oder sich die ideale Fantasiewelt zu schaffen. Dies kann positive Gefühle auslösen und sogar dazu führen, dass die Person „online“ ein deutlich besseres Lebensgefühl hat als „offline“. Wieder offline – also in der Realität – werden positive Erfahrungen weniger intensiv wahrgenommen und negative Erfahrungen schmerzhafter, sodass die virtuelle Welt einen Zufluchtsort bietet.

Eine kritische Grenze ist erreicht, wenn die Betreffenden sich in ihren virtuellen Welten wohler fühlen als im wahren Leben.