Wirkung

Heroin ist eine psychoaktive Substanz, die körperlich und psychisch sehr stark abhängig machen kann. Ursprünglich Ende des 18. Jahrhunderts als Arzneimittel (Schlaf- und Schmerzmittel) vermarktet, wirkt Heroin sedierend, schmerzlindernd und euphorisierend. Bereits in kleinen Dosen können unangenehme Wirkungen auftreten.

Wirkungseintritt und Wirkungsdauer

Heroin löst intravenös gespritzt nach wenigen Sekunden einen sogenannten „Flash“ aus  - eine rasche Anflutung der Substanz im Gehirn. Geraucht und geschnupft tritt die Wirkung nach wenigen Minuten ein. Danach stellt sich ein Zustand der Euphorie, später der Beruhigung ein. Heroin hat zudem eine anregende Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Das Selbstvertrauen nimmt zu, Ängstlichkeit und Anspannung werden vermindert.

Je nach Dosis und Konsumform beträgt die Wirkdauer zwischen zwei und fünf Stunden.

Körperliche und psychische Wirkungen von Heroin

Die Wirkung von Heroin ist vielfältig und von persönlichen Erwartungen geprägt. Nach einem anfänglichen "Flash" mit Euphorie und vollständiger Sorglosigkeit tritt ein länger andauernder Zustand von gleichgültiger Zufriedenheit ein.

Aufgrund des hohen Abhängigkeitspotentials und der vielen gesundheitlichen Risiken und Folgeschäden wird vom Konsum von Heroin dringend abgeraten.

Körperliche Wirkungen

  • Reduktion von Schmerz
  • Dämpfung des Hustenreizes
  • Verlangsamung des Herzschlages
  • Minderung des Atemantriebs
  • Pupillenverengung
  • Appetitlosigkeit

Psychische Wirkungen

  • Euphorisch-heitere Stimmung
  • Erscheinen von Fantasien und inneren Bildern
  • Dämpfung des Antriebs und Beruhigung (Vigilanzminderung)
  • Wohlbefinden und Selbstzufriedenheit
  • Reduktion von Angst und Depression
  • Steigerung des Selbstvertrauens

Wirkmechanismus

Heroin ist die acetylierte Form des Morphin. Durch diese chemische Veränderung überwindet Heroin die Blut-Hirn-Schranke leichter als Morphin, da es deutlich fettlöslicher ist. Dies führt zu einer starken Anflutung an den Wirkrezeptoren (Euphorie, „Kick“) und ist ein wesentlicher Aspekt für das hohe Abhängigkeitspotenzial der Heroins. Heroin umfasst mehrt als 40 verschiedene Alkaloide wie zum Beispiel Morphin, Papaverin oder Codein. Erst das Zusammenwirken dieser Stoffe übt die für Heroin typische Wirkung aus.

Verwendung von Opioiden in der Medizin

Unter dem Begriff Opioid-Analgetika werden Schmerzmittel zusammengefasst, die eine schmerzdämpfende Wirkung an den sogenannten Opioidrezeptoren besitzen. Der bekannteste Vertreter ist das Morphin, das schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts in der Medizin zur Schmerztherapie eingesetzt wird.

Opioidhaltige Schmerzmittel werden zur Behandlung starker Schmerzen eingesetzt. Zu diesen starken bis sehr starken Schmerzen gehören Kolik-Schmerzen, Schmerzen bei Krebserkrankungen, Schmerzen während oder nach einer Operation oder unfallbedingte Schmerzen. Aber auch bei starken Schmerzen des Bewegungsapparats, etwa bei Arthrose, Osteoporose oder rheumatoider Arthritis, werden Opioide verwendet.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht ein dreistufiges Schema für die Schmerztherapie vor. Hiernach wird der Schmerz in schwach, mittelstark und stark unterteilt und jeweils unterschiedlich behandelt:

Stufe eins: Schwacher Schmerz wird mit nicht-opioiden Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure oder Paracetamol behandelt.

Stufe zwei: Mittelstarker Schmerz soll mit schwächer wirksamen Opioiden wie Tramadol oder Tilidin bekämpft werden.

Stufe drei: Leidet ein Patient unter starken Schmerzen, so wird er mit starken Opioiden wie Fentanyl, Buprenorphin oder Morphin behandelt

Die Behandlung mit opioidhaltigen Schmerzmitteln gehört unbedingt in die Hand des Arztes. Auch die Einnahme und Anwendung wird sorgfältig vom Arzt begleitet.