Substitutionsbehandlung

Bei der Substitutionsbehandlung handelt es sich um eine ambulante medizinische und psychosoziale Intervention bei Heroinabhängigkeit. Dabei wird das illegale Heroin durch ein ärztlich verschriebenes Opioid ersetzt (substituiert). Am häufigsten wird hierzu Methadon verwendet.

Die Substitutionsbehandlung hat sich in der Schweiz wie in zahlreichen anderen Ländern breit etabliert. In der Schweiz wird auch pharmazeutisch reines Heroin (Diacetylmorphin) eingesetzt. Auch die Substitution mit sogenannt retardiertem Morphin (Morphin, das nach geschluckter Einnahme im Darm verzögert freigesetzt wird, um eine längere Wirkung zu erzielen) oder Buprenorphin ist möglich.

Entscheidet sich eine Person eine Substitutionsbehandlung zu beginnen, wird sie vom Fachpersonal über die damit verbundenen Regelungen und Wirkung informiert.

Methadongestützte Behandlung

In einer methadongestützten Behandlung wird Methadon als Ersatz für Strassenheroin in reiner und gleichbleibender Dosierung kontrolliert abgegeben, d.h. substituiert.

Das Medikament Methadon ist ist ein stark wirksames Schmerzmittel (Analgetikum), das zur Behandlung ausgeprägter Schmerzen eingesetzt wird. Methadon ist ein synthetisch hergestelltes Opioid und wird bei Heroinabhängigkeit weltweit als das Substitutionsmittel der Wahl, d.h. als Ersatz für Heroin, eingesetzt. Geschlucktes Methadon verhindert die Entzugserscheinungen der Heroinabhängigkeit, ohne einen intensiven Rausch zu erzeugen.

Diacetylmorphingestützte Behandlung

Bei einer diacetylmorphingestützten Behandlung wird das Strassenheroin durch pharmazeutisches Heroin, welches unter ärztlich kontrollierten Bedingungen abgegeben wird, substituiert. Diese Behandlung unterscheidet sich von anderen Substitutionsformen vor allem dadurch, dass sie den intravenösen Konsum des substituierten Opiats toleriert. Das Angebot richtet sich an Personen, die auf andere Behandlungen ungenügend angesprochen haben oder deren Gesundheitszustand andere Behandlungsformen nicht zulässt. Es ermöglicht diesen Patientinnen und Patienten Heroin kontrolliert und unter hygienisch einwandfreien Bedingungen selbst zu injizieren. Zudem besteht auch die Möglichkeit, reines Heroin in Tablettenform einzunehmen. Diese Substitutionsform ist sehr ähnlich zur Substitution mit retardiertem Morphin und ermöglicht den Wechsel vom intravenösen Konsum zum risikoärmeren Schluck-Konsum.

Da es sich beim pharmazeutischen Heroin um reines, genau dosierbares Heroin handelt, sind die medizinischen Risiken auch bei Langzeitbehandlung vergleichsweise niedrig.

Buprenorphingestützte Behandlung

Buprenorphin (Subutex) ist ein stark wirksames Schmerzmittel (Analgetikum) aus der Gruppe der Opioide, das eigentlich zur Behandlung ausgeprägter Schmerzen eingesetzt wird. Darüber hinaus wird Buprenorphin hochdosiert bei Patientinnen und Patienten in relativ stabiler Situation bezüglich ihrem Drogenkonsum als Substitutionsmittel in der Therapie einer Abhängigkeit von Opioiden verwendet. Buprenorphin ist in Bezug auf Atemdepression und Herzrhythmus im Vergleich zu Methadon die sicherere Substanz.

Da es sich vom Wirkmechanismus von anderen Opioiden unterscheidet, ist zur Einstellung auf Buprenorphin spezielles Fachwissen erforderlich.

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