Entzug

Der Entzug ist ein wichtiger Schritt aus der Abhängigkeit. Ein Entzug von Heroin soll immer unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Es besteht die Möglichkeit eines ambulanten oder stationären Entzugs. Die Grundversicherungen aller Krankenkassen übernehmen die Kosten.

Entzugserscheinungen

Das Absetzen von Heroin bei einer vorliegenden Abhängigkeit löst eine Reihe von unangenehmen Entzugserscheinungen aus. Diese können von Zittern, Schwitzen, Durchfall, Schmerzzuständen bis hin zu psychosomatischen Symptomen (zum Beispiel Schlaflosigkeit, Unruhe, Angst) reichen. Die Symptome beginnen etwa acht Stunden nach dem letzten Heroinkonsum, erreichen innerhalb von 36 – 72 Stunden nach der letzten Injektion ihren Höhepunkt und sind nach sieben bis zehn Tagen überstanden.

Der Entzug kann sowohl stationär - in einem Spital oder Klinik - als auch ambulant durchgeführt werden. Bei einem ambulanten Entzug findet dieser unter ärztlicher Kontrolle im privaten Umfeld oder tagsüber in einer Klinik statt, begleitet und unterstützt von Fachpersonen.

Im Rahmen eines Entzugs können die auftretenden Entzugserscheinungen medikamentös oder durch den Einsatz von Opiat-Substituten gemildert werden. Die Substitution kann in der Folge gestuft und in individueller Absprache mit der Ärztin/dem Arzt herabdosiert werden.

Welche Form des Entzugs sinnvoll ist, kann zusammen mit der Beratungsstelle, dem behandelnden Arzt/der Ärztin abgeklärt werden. Diese helfen der betroffenen Person auch den Entzug zu organisieren.

Gefahr einer Überdosierung bei Rückfall

Zur Planung eines Entzugs gehört zwingend auch eine Aufklärung über die damit verbundenen Risiken. Solche bestehen während der ärztlich begleiteten Entzugsbehandlung kaum, sind aber vor allem unmittelbar nach erfolgtem Entzug von grosser Bedeutung. Meist befinden sich Patientinnen und Patienten in dieser Phase noch in einem labilen Zustand mit starkem Drang, wieder Heroin zu konsumieren. Da durch den körperlichen Entzug jedoch die Toleranz gegenüber der zuvor gewohnten Heroindosis verloren geht, besteht in dieser Phase eine erhebliche Gefahr einer Überdosierung. Aus internationalen Untersuchungen ist bekannt, dass das Risiko für eine Heroinüberdosis in den ersten Wochen nach erfolgtem Entzug massiv erhöht ist.