Folgeschäden

Heroin macht rasch körperlich abhängig und führt beim Absetzen zu Entzugssymptomen. Die wiederholte und andauernde Zufuhr von Heroin führt zu einer allmählichen Wirkungsverminderung („Toleranzentwicklung“), weshalb die Dosen erhöht werden müssen. Bei einem anhaltenden Konsum treten zudem erhebliche körperliche, psychische und soziale Risiken auf. Aufgrund der Verunreinigungen des erhältlichen Strassenheroins und des damit einhergehenden unklaren Reinheitsgrads besteht zudem die hohe Gefahr einer Überdosierung.

Körperliche Folgeschäden

Der dauerhafte Gebrauch von reinem Heroin hat nur geringe negative körperliche Auswirkungen. Längerfristig können jedoch körperliche Schädigungen durch Verunreinigungen des Heroins entstehen.

Durch schlechte Injektionshygiene, Spritzentausch, gemeinsames Benutzen von Ziehröhrchen, Prostitution und mangelhafte Ernährung besteht die Gefahr von HIV-Infektionen, Hepatitis B und C sowie Mangelerkrankungen. Die intravenöse Applikation von Heroin geht zum Teil einher mit einem erheblichen Sauerstoffabfall im peripheren Blut als auch im Gehirn. Dies bringt die die Gefahr von neurokognitiven Einschränkungen und neurologischen Folgeschäden mit sich.

Weitere Auswirkungen können sein:

  • Unregelmässigkeit des Menstruationszykluses und Abnahme der Libido durch Veränderungen im Hormonsystem
  • Ein opioidinduzierter Östrogenmangel kann langfristig zu einer Osteoporose führen.
  • Obstipation (Verstopfungen)
  • Schädigungen der Bronchien und der Lunge durch das Heroinrauchen
  • Schädigungen der Nasenscheidewände und Nasenschleimhäute durch das Sniffen von Heroin

Psychische Folgeschäden

Langfristige Schädigungen der Psyche durch den Gebrauch von Heroin sind bislang nicht eindeutig geklärt. Studien zeigen jedoch, dass ein grosser Teil der Opiatabhängigen an einer oder mehreren psychischen Störungen leiden (Phobien, Angststörungen, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen). Die psychischen Erkrankungen müssen aber nicht unbedingt eine Folge des Heroinkonsums sein. Sie können ebenso gut parallel zur Heroinabhängigkeit verlaufen oder eine Ursache für die Suchtentwicklung sein.

Soziale Folgeschäden

Aufgrund der Illegalität und des hohen Abhängkeitspotentials der Substanz entstehen soziale Risiken wie Beschaffungskriminalität, Beschaffungsprostitution, Kleindealerei, soziale Verwahrlosung und Exklusion.