Grünes Licht für Studie zum regulierten Cannabisverkauf in Apotheken im Kanton Basel-Stadt

Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt hat grünes Licht für sein geplantes Pilotprojekt zum regulierten Cannabisverkauf in Apotheken erhalten. Die benötigten Bewilligungen vom Bundesamt für Gesundheit und der Ethikkommission Nordwest- und Zentralschweiz liegen für das gemeinsame Projekt der Universitären Psychiatrischen Kliniken, der Universität Basel und dem Gesundheitsdepartement Basel-Stadt vor. Das Pilotprojekt startet im Spätsommer 2022.

Cannabis ist die am meisten konsumierte illegale Substanz in der Schweiz. Trotz langjährigem Verbot ist der Cannabiskonsum weit verbreitet. Da es die Substanz nur illegal zu kaufen gibt, floriert der Schwarzmarkt, und damit ist die Gefahr für die Konsumentinnen und Konsumenten gross, gesundheitsschädigendes Cannabis zu erwerben. Aus diesem Grund wird das Cannabisverbot vermehrt hinterfragt und nach alternativen Regulierungsmodellen gesucht. Die Änderung des Betäubungsmittelgesetzes, die im Mai 2021 in Kraft getreten ist, ermöglicht die Durchführung von örtlich und zeitlich begrenzten, wissenschaftlichen Pilotversuchen mit Cannabis zu Genusswecken in der Schweiz.

Studie untersucht Konsumverhalten

In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsdepartement Basel-Stadt erarbeiteten die Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel und die Universität Basel eine Studie zum regulierten Cannabisverkauf in Basler Apotheken. Die Studie untersucht primär die Auswirkungen des regulierten Cannabisverkaufs auf das Konsumverhalten und die Gesundheit von Cannabiskonsumierenden. Knapp 400 Studienteilnehmende können ab Spätsommer 2022 im Rahmen der Studie verschiedene Cannabisprodukte wie getrocknete Cannabisblüten und Haschisch in ausgewählten Basler Apotheken kaufen. Dabei werden sie während der gesamten Studie regelmässig u.a. zu ihrem Cannabiskonsumverhalten und ihrer körperlichen und psychischen Gesundheit befragt. Die Cannabisprodukte werden vom Schweizer Anbieter Pure Production in Zeiningen bezogen, der seit Anfang 2020 über eine Ausnahmebewilligung des Bundesamtes für Gesundheit für die Forschung mit THC-Cannabis (Tetrahydrocannabinol-Cannabis) verfügt. Die Studienlaufzeit beträgt zweieinhalb Jahre. Die Rekrutierung der Teilnehmenden startet rund vier Wochen vor Studienstart. Teilnehmen wird können, wer älter als 18 Jahre ist, bereits Cannabis konsumiert und im Kanton Basel-Stadt Wohnsitz hat. Die Anmeldung wird über das ambulante Studienzentrum der Universität Basel erfolgen sowie durch den Studienarzt geprüft. Es ist im Moment noch nicht möglich, sich anzumelden. Weitere Detailinformationen folgen zu einem späteren Zeitpunkt.

Neben Basel-Stadt planen weitere Schweizer Städte und Kantone wissenschaftliche Pilotstudien mit Cannabis. Diese Studien stellen eine einzigartige Möglichkeit dar, wissenschaftliche Erkenntnisse über verschiedene Regulierungsansätze zu erhalten. Diese Erkenntnisse sollen zu einer fundierten Diskussionsgrundlage rund um eine verantwortungsvolle Cannabispolitik in der Schweiz beitragen.

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