50 Jahre Krebsregister beider Basel

Gemeinsame Medienmitteilung des Gesundheitsdepartementes Basel-Stadt und der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion Basel-Landschaft

Das Krebsregister beider Basel besteht seit 50 Jahren und ist das erste derartige Register der Schweiz. Seit 1992 wird es von den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft gemeinsam getragen. Das Register erfasst und analysiert die Zahl der Krebserkrankungen in den beiden Kantonen. Es liefert wertvolle Daten zur Häufigkeit und Verbreitung von Krebs nach Alter, Geschlecht und Regionen der beiden Basel. Gestützt auf diese Daten können Massnahmen zur Früherkennung und Prävention aufgebaut oder Risikogruppen für bestimmte Krebsarten festgestellt werden.

In den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft erkranken jedes Jahr rund 3200 Personen neu an Krebs. Knapp 1200 Personen sterben jährlich an den Folgen einer Krebserkrankung. Mit Hilfe der Erfassung im Krebsregister sind bevölkerungsbezogene Aussagen darüber möglich, welche Krebsarten in welcher Häufigkeit in unserer Region auftreten und wie sich diese Zahlen entwickeln. Bei den Männern in den beiden Basel sind die drei häufigsten Krebserkrankungen Prostatakrebs, Lungenkrebs und Dickdarmkrebs, bei den Frauen sind es Brustkrebs, Lungenkrebs und Dickdarmkrebs. Ältere Menschen haben ein höheres Krebsrisiko als jüngere: Die meisten Krebsfälle treten im Alter zwischen 50 und 84 Jahren auf.

Erstes Krebsregister der Schweiz

Das Krebsregister beider Basel (KRBB) wurde im Jahr 1969 gegründet und ist das erste derartige Register der Schweiz. Seit 1992 wird es von den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft gemeinsam getragen. Damit ist das KRBB ein Beispiel für die enge Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich zwischen den beiden Basel, die bereits seit Jahrzehnten stattfindet. Das Register ist heute organisatorisch in die Medizinischen Dienste des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt eingegliedert.

Frühe Schweizer Präventionskampagne auf Basis der Basler Daten

Die besten Daten nützen wenig, wenn sie in Datenbanken schlummern. Dass Wissen Leben retten kann, gilt besonders bei Krebserkrankungen: Präventions- und Screeningprogramme können gefördert, Versorgungs-, Diagnose- und Behandlungsqualität evaluiert und die Forschung unterstützt werden. So wandte sich das Krebsregister 1986 erstmals gemeinsam mit der Dermatologischen Universitätsklinik und der Krebsliga beider Basel mit einer Präventionskampagne zum schwarzen Hautkrebs an die Bevölkerung. Gestützt auf die Basler Pilotstudie wurde die Melanom-Aufklärungskampagne in den folgenden Jahren auf die ganze Schweiz ausgedehnt.

Die heutige Leiterin des Krebsregisters beider Basel und Ärztin, Katharina Staehelin, betont: «Wir nehmen in unser Register zwar Daten auf, aber wir sind uns immer bewusst, dass wir es mit Menschen zu tun haben». Dass hinter jedem neuen Fall, der registriert werde, ein persönliches Schicksal stehe, werde nicht vergessen. Die Daten werden mit der entsprechenden Sorgfalt behandelt.

Neuer Vertrag zwischen den Kantonen

Die Kosten für das Krebsregister beider Basel werden von den beiden Kantonen getragen. Der neue Vertrag ist 2019 – rechtzeitig zum Jubiläum des KRBB – von den beiden Regierungen verabschiedet worden. Die Berechnung des jährlichen Gesamtbeitrags basiert auf einem Pro-Kopfbeitrag pro Einwohnerin und Einwohner. Der Kanton Basel-Landschaft leistet einen jährlichen Beitrag in der Höhe von 510'000 Franken für die Betriebs- und Investitionskosten des KRBB. Der Kanton Basel-Stadt trägt 340‘000 Franken bei.

Krebserkrankungen werden ab 1. Januar 2020 schweizweit meldepflichtig

Am 1. Januar 2020 tritt das nationale Gesetz zur Krebsregistrierung (KRG) in Kraft. Krebserkrankungen werden neu schweizweit meldepflichtig. Ärzte, Laboratorien, Spitäler und andere private und öffentliche Institutionen des Gesundheitswesens, die an der Diagnose oder Behandlung von Krebserkrankungen beteiligt sind, müssen Daten zu Krebserkrankungen an das zuständige kantonale Krebsregister melden. Patientinnen und Patienten haben dabei jedoch das Recht, der Registrierung ihrer Daten zu widersprechen. Alle Beteiligten können insgesamt von den 50 Jahren Erfahrung profitieren, über die das Krebsregister beider Basel bereits verfügt.

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