Aufbau des First Responder Systems in Basel-Stadt und Start der Kampagne «So sehen Lebensretter aus»

Gemeinsame Medienmitteilung des Gesundheitsdepartementes und des Justiz- und Sicherheitsdepartementes Basel-Stadt

In der Schweiz erleiden jedes Jahr gegen 8000 Personen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Um die Überlebenschance der Betroffenen zu steigern, soll das Wissen in der Bevölkerung zu den Erste-Hilfe-Massnahmen erhöht werden. Die Kampagne «So sehen Lebensretter aus» zeigt dazu die vier wichtigsten Schritte der Ersten Hilfe auf. Das Gesundheitsdepartement und das Justiz- und Sicherheitsdepartement bauen zudem gegenwärtig gemeinsam ein First Responder System in Basel-Stadt auf.

Die Kampagne «So sehen Lebensretter aus» erklärt in einfachen Schritten die wichtigsten Erste- Hilfe-Massnahmen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Es ist wichtig, dass die breite Bevölkerung diese Massnahmen kennt, denn je früher eine Person mit Herz-Kreislaufstillstand reanimiert wird, desto höher sind deren Überlebenschancen. Für die Kampagne konnten die beiden Lebensretter Martina Fricker und Edi Strebel gewonnen werden, welche beide schon Personen erfolgreich reanimiert haben und ihre Erfahrungen in der Kampagne teilen.

Die Kampagne, welche die Schweizerische Herzstiftung als Partnerin unterstützt, ist vom 26. März bis zum 16. April in den BVB-Trams zu sehen und unbegrenzt über Facebook: www.facebook.com/gesundheitbasel

Aufbau eines First Responder Systems

Die Kampagne weist auf das dahinterliegende Konzept hin für das Schliessen einer aktuellen Lücke in der Rettungskette bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand: Basel-Stadt baut aktuell ein so genanntes First Responder System auf. Die Überlebensrate nach einer Reanimation liegt in der Schweiz zwischen fünf bis 13 Prozent. Kantone mit einem erfolgreich implementierten First Responder System wie die Kantone Tessin oder Bern konnten die Überlebensrate auf 52 Prozent steigern.

Um einen Herz-Kreislauf-Stillstand ohne neurologische Schäden zu überstehen, ist nebst der Herzdruckmassage eine frühe Defibrillation entscheidend. Die durchschnittliche Anfahrtszeit der Sanität zu einem Einsatzort bei dringenden Einsätzen dauert im Kanton Basel-Stadt durchschnittlich zehn Minuten. Das bedeutet, dass nicht alle Patientinnen und Patienten innerhalb der kritischen Frist von weniger als fünf Minuten nach Eintreten eines Herz-Kreislauf-Stillstandes professionelle Hilfe erhalten können. Mit jeder verlorenen Minute sinkt die Überlebenschance um bis zu zehn Prozent. Um noch schneller Hilfe leisten zu können, wird im Kanton Basel-Stadt deshalb neu das sogenannte First Responder System aufgebaut: Ausgebildete und registrierte Laienhelfer - die First Responder -, welche sich nahe beim Ereignisort befinden, werden von der Sanitätsnotrufzentrale 144 alarmiert, eilen zum Ereignisort und leisten Erste Hilfe bis zum Eintreffen der Sanität. Ab dem Frühjahr 2018 wird das System mit Mitarbeitenden des Gesundheitsdepartementes und des Justiz- und Sicherheitsdepartementes, welche eine Ersthelfer-Ausbildung bei Herz-Kreislauf-Stillstand (Fachbegriff: BLS-Ausbildung, Basic Life Support) haben, getestet. In einem zweiten Schritt wird das First Responder System für die Bevölkerung geöffnet. Wer jetzt schon Interesse an einer Teilnahme hat, kann sich unverbindlich unter www.gesundheit.bs.ch/leben-retten informieren.

144-Tag am 14.4.2018 auf dem Barfüsserplatz

Die Kampagne zur Einführung des Konzeptes gipfelt am 14. April («14.4.») im Aktionstag zur Notruf-Nummer 144. Von 11 bis 17 Uhr sind auf dem Barfüsserplatz ein Rettungsfahrzeug der Sanität, ein Reanimationszelt und Informationstafeln zum Thema Erste Hilfe zu sehen. Mitarbeitende der Rettung Basel und der Medizinischen Dienste sind gemeinsam mit den beiden Regierungsräten Lukas Engelberger und Baschi Dürr vor Ort und erklären die wichtigsten Erste-Hilfe-Massnahmen. Unter fachkundiger Anleitung kann die Herzdruckmassage geübt werden.

Hinweise:

Point de presse

Die beiden Regierungsräte Lukas Engelberger, Vorsteher des Gesundheitsdepartements, und Baschi Dürr, Vorsteher des Justiz- und Sicherheitsdepartements, laden am Aktionstag zur Notruf Nummer 144 am 14. April 2018 um 12 Uhr zu einem Point de Presse auf dem Barfüsserplatz ein. Bitte melden Sie sich bei Eva de Bruyn, Gesundheitsdepartement, Medizinische Dienste, an (eva.debruyn@bs.ch).

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