Risiken

Bei einer Kaufsucht kommt es häufig zu finanziellen Problemen - von überzogenen Konten, Betreibungen bis hin zum Konkurs. Daraus entwickelt sich oftmals ein Teufelskreis: Das Kaufen führt zu Scham und schlechtem Gewissen wegen der finanziellen Probleme. Daraus entsteht eine Tendenz zur Verheimlichung der Probleme vor anderen Personen, des sozialen Rückzugs und der Entwicklung von starken psychischen Belastungen. Die Folge ist wiederum häufig ein erneuter starker Kaufdrang, um die negativen Empfindungen kurzzeitig zu verdrängen.

Konflikte mit Angehörigen

Die mit einer Kaufsucht einhergehenden Veränderungen und Probleme wie die Vernachlässigung von Pflichten, das ausgegebene Geld oder der Zeitaufwand für das Kaufverhalten führen oft zu Konflikten mit Familie und Freunden. Dabei können Vorwürfe von Seiten der Familie den Betroffenen schwer treffen und verstärken eine mögliche depressive Symptomatik (bis hin zu Suizidgedanken). Es ist hilfreich, sich gemeinsam bei Beratungsstellen Unterstützung und Tipps zu holen.

Schuldenfalle Kaufsucht

Exzessives Kaufen kann dazu führen, dass das Geld nicht mehr für die Bezahlung von Krankenkasse, Miete oder Steuern ausreicht. Um die Einkäufe dennoch finanzieren zu können, leihen sich von einer Kaufsucht betroffene Personen häufig Geld aus. Sie neigen dazu, Käufe auf Raten zu tätigen, oder sehen sich gezwungen, mit den Steuerbehörden eine Aufschiebung der Steuerzahlungen zu vereinbaren.

Psychische Probleme

Auf einen getätigten Einkauf folgen sehr häufig Gefühle der Scham, Reue und Selbstvorwürfe. Weitere psychische Belastungen können durch einen Schlafmangel infolge stundenlangen "Stöberns" im Internet begünstigt werden. Auch die dauernde Beschäftigung mit dem Kaufen und Streitigkeiten mit dem sozialen Umfeld können Stress verursachen. Folgen davon können depressive Verstimmungen, Konzentrationsstörungen, Ängste, Schlafprobleme oder der vermehrter Konsum von Alkohol und Zigaretten sein.

Vernachlässigung anderer Interessen und Pflichten

Oft findet mit einem exzessiven Kaufverhalten eine Verlagerung der Interessen statt. Aufgaben und Tätigkeiten, die früher als wertvoll erachtet wurden, verlieren an Wichtigkeit. Es kann sein, dass wegen der Kaufsucht Hobbies vernachlässigt werden, keine Zeit mehr für Familie und Freunde da ist oder die Energie für gute Leistungen bei der Arbeit oder in der Ausbildung fehlt.