Suchtpotential

Einkaufsstrassen, Shoppingparadiese und die zum Kaufen animierende Werbung fördern das Einkaufsverhalten. Wir lassen uns gerne verführen und es ist nicht immer leicht, zwischen den eigenen Bedürfnissen und den Bedürfnissen, die Marketing-strategien in uns auslösen, zu unterscheiden. Gelegenheiten zum Kaufen sind in einer grossen Menge vorhanden und die Option "Jetzt kaufen, später bezahlen" über Ratenzahlung sowie Kredit- und Kundenkarten möglich. Die Option des Warenbezugs über Versandhäuser mit späterer Zahlung animiert zu Spontankäufen, ohne die finanziellen Möglichkeiten zu berücksichtigen.

Jüngere Personen sind stärker betroffen

Die Tatsache, dass jüngere Personen stärker von Kaufsucht betroffen sind, hat verschiedene Ursachen. Die Wohlstandsentwicklung spielt dabei eine entscheidende Rolle, weil sie ein neues, stärker genussorientiertes Konsumieren hervorgebracht hat. Studien zum Konsumverhalten von Jugendlichen belegen, dass Heranwachsende sich durch den Kauf von bestimmten Markenprodukten Anerkennung unter Gleichaltrigen erwerben; wer kauft hat einen gewissen Status. Ebenfalls wird bei Jugendlichen durch den Kauf entsprechender Kleider die Geschlechtsidentität hergestellt.

Kaufen schafft ein Erleben, das zum Beispiel

  • Euphorie, Befriedigung oder Entspannung schafft,
  • innere Leere oder eine depressive Stimmung unterdrücken kann,
  • als Ersatz für Anerkennung wirkt oder
  • als Trost und Belohnung bei einem niedrigen Selbstwert dienen kann.

Es gibt einige hilfreiche Strategien, um Kaufräusche zu vermeiden und wieder vermehrt Kontrolle über das eigene Kaufverhalten zu erlangen.