Entwöhnung

In der Entwöhnungsphase bereiten sich die Betroffenen auf den Alltag ohne ständige Medikamenteneinnahme vor. Dies kann in Form von ambulanter Unterstützung im gewohnten Lebensumfeld oder im Rahmen einer teilstationären oder stationären Therapie erfolgen.

Lebensgewohnheiten ändern

Wer Medikamente mit einem Suchtpotential weniger oder gar nicht mehr konsumieren will, muss Lebensgewohnheiten umstellen und sich Fragen stellen wie beispielsweise: Wie halte ich Stress und Spannungen aus ohne „zur Pille zu greifen“? Wie gestalte ich meine sozialen Beziehungen? Wie nutze ich die neu gewonnenen Freiheiten?

All diese Fragen sind wichtig, damit ein Leben ohne oder mit weniger Medikamenten auch längerfristig möglich ist. Das Trainieren von neuen Gewohnheiten und Fertigkeiten in der Entwöhnungsphase braucht Zeit. Eine Entwöhnung dauert in der Regel zwischen mehreren Wochen und einigen Monaten.

Eine Entwöhnung kann stationär oder ambulant durchgeführt werden

  • Bei einer ambulanten Therapie bleibt die betroffene Person zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung und kann z.B. weiterhin zur Arbeit gehen und/oder sich um ihre Kinder kümmern. Die Betroffenen gehen ein- oder mehrmals wöchentlich zur Einzel- oder Gruppentherapie.
  • Bei einer stationären Therapie entsteht durch den geregelten Ablauf im Klinikalltag ein Abstand zu früheren Lebens- und Verhaltensweisen.
  • Um das Verlangen nach Medikamenten einzudämmen und ein Rückfallrisiko zu vermindern, kann unterstützend während und über die Entwöhnung hinaus eine medikamentöse Behandlung mit Präparaten erfolgen, die kein Suchtpotential haben.

Rückfällen vorbeugen

Rückfälle während der Entwöhnung kommen vor. Davon sollte man sich nicht entmutigen lassen. Es gibt Wege, sich vor Rückfällen zu schützen.

Kostenübernahme einer Entwöhnung

Die Krankenkassen übernehmen in der Regel einen stationären Klinikaufenthalt zur Entwöhnung. Auch eine Entwöhnung, welche ambulant beim Arzt durchgeführt wird, wird über die Krankenkasse finanziert. Findet die Entwöhnung ambulant in einer Beratungsstelle statt, ist diese in der Regel kostenlos.