Tipps für Angehörige

Nahestehende Personen können eine betroffene Person motivieren, Hilfe zu suchen. Dafür ist es wichtig, Medikamentenprobleme zu erkennen und anzusprechen.

  • Suchen Sie das Gespräch und teilen Sie der betroffenen Person mit, was Sie beobachten und was Ihnen Sorge bereitet. Dabei ist es wichtig, dass Sie nicht verurteilen oder moralisieren. Gute Beispiele sind: „Du hast immer seltener Lust, mit mir etwas zu unternehmen. Das finde ich sehr schade. Ich frage mich, ob das mit deinem Medikamentenkonsum zusammenhängen könnte?“ oder „Du bist in der letzten Zeit zweimal gestürzt. Ich mache mir Sorgen um Dich. Vielleicht hängt dies ja mit deinen Schlaftabletten zusammen?“
  • Vermeiden Sie Konfrontationen oder gar Vorwürfe. Ziel des Gesprächs ist nicht, der angesprochenen Person Missbrauch oder Abhängigkeit vorzuwerfen. Es ist die Aufgabe von Fachpersonen dies zu klären.
  • Bieten Sie Unterstützung an und versuchen Sie die Person zu motivieren, Hilfe zu suchen.
    Empfehlen Sie eine Beratungsstelle oder das Gespräch mit der Ärztin / dem Arzt. Geben Sie der Person die Nummer der Anlaufstelle.
  • Es kann sein, dass die angesprochene Person mit Ausflüchten, Aggressivität oder Ablehnung reagiert. Oft verdrängen die betroffenen Personen die Probleme. Die Medikamente sind meist auf Rezept verordnet, was die Einsicht der Betroffenen behindert. Suchen Sie einen versöhnlichen Gesprächsabschluss und bieten Sie Unterstützung an: z.B. „Mir war es wichtig, das Thema einmal anzusprechen. Solltest du Kontakt zu einer Beratungsstelle aufnehmen wollen, bin ich gerne bereit, dich zu begleiten.“

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Unterstützung für Angehörige

Bei einer Medikamentenabhängigkeit leiden Nahestehende oft mit. Die Beratungsstellen unterstützten aus diesem Grund nicht nur direkt Betroffene, sondern auch Menschen aus deren Umfeld (Partnerinnen und Partner, Kinder oder andere Nahestehende). Holen Sie für sich selbst Hilfe, wenn Sie diese gebrauchen können.

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