Konsum

In der Schweiz nehmen zahlreiche Personen täglich Medikamente, die abhängig machen können. Insbesondere Schlaf-, Schmerz- und Beruhigungsmittel. Betroffen sind vor allem Frauen und ältere Menschen.

Medikamente mit Abhängigkeitspotential

Die meisten abhängigkeitserzeugenden Medikamente gehören in die Gruppe der Schlaf- und Beruhigungsmittel. Sie enthalten einen Wirkstoff aus der Gruppe der Benzodiazepine. Benzodiazepine bezeichnet eine Gruppe von chemisch ähnlich aufgebauten Wirkstoffen, die als Entspannungs- und Beruhigungsmittel oder als Schlafmittel verabreicht werden. Mit Ausnahme der Mischanalgetika, welche freiverkäuflich sind, braucht es für die genannten Medikamentengruppen eine ärztliche Verschreibung.

Liste der gängigen Handelsnamen

Schlaf- und Beruhigungsmittel

  • Benzodiazepine (z.B. Dalmadorm®, Dormicum®, Halcion®, Mogadon®, Rohypnol®)
  • Non-Benzodiazepinhypnotika (z.B. Sonata®, Stilnox®, Ximovan®)
  • Chloralhydrat (Chloraldurat®)

Angstlösende Mittel

  • Benzodiazepine (z.B. Anxiolit®, Demetrin®, Lexotanil®, Lorasifar®, Psychopax®, Temesta®, Tranxilium®, Valium®; Xanax®)
  • Andere (z.B. Atary®, Buspar®, Lyrica®)

Opioidhaltige Schmerzmittel

Durogesic®, Kapanol®, Ketalgin®, Pallodon®, Pethidin®, Sevredol®, Sufenta®, Temgesic®, Valoron®

Nicht-opioidhaltige Schmerzmittel

Dafalgan®, Panadol®, Acetalgin®, Irfen®, Algifor®, Voltaren®, Aspirin®, Aspegic®

Schmerzmittel in Kombination mit Koffein und Kodein

Co-Becetamol®, Co-Dafalgan®, Contra-Schmerz plus®, Dialgine®, Kafa plus Koffein®, Panadol Extra®, Sanalgin N®, Zaldiar®

Anregende Mittel

Concerta®, Medikinet®, Ritalin®, Strattera®, Modasomil®, Elvanse®

Kein Abhängigkeitspotential im engeren Sinne, aber ein erhebliches Missbrauchspotential haben u. a.

  • Abführmittel (Laxantien)
  • Harntreibende Mittel (Diuretika)
  • Abschwellende Nasentropfen und –sprays
  • Appetitzügler (Anorektika)
  • sowie manche Hormone („Anti-Aging“, Doping)

Nehmen Sie regelmässig Medikamente ein?

Gehen Sie sicher, genügend über das Abhängigkeitspotential informiert zu sein. Fragen Sie bei Bedarf Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt oder Ihre Apothekerin bzw. Ihren Apotheker.