Rückfällen vorbeugen

Häufig hat der Heroinkonsum im Laufe der Zeit eine gewisse Ritualisierung erfahren. Er ist meist mit bestimmten Situationen, Orten oder Stimmungen verbunden. Beim Versuch weniger oder gar kein Heroin zu konsumieren, spielen diese Situationen eine wichtige Rolle. Sie können das Verlangen nach Heroin hervorrufen, deshalb werden diese Situationen zur Risikosituationen. Es ist wichtig, sich auf Risikosituationen einzustellen.

Rückfallprophylaxe

  • Entwickeln Sie neue Gewohnheiten und suchen Sie neue Orte auf, da manche Ihrer alten Gewohnheiten oder Orte, wo man früher Heroin konsumiert hat, stets ein Risiko bergen, wieder in alte „Muster“ zurückzufallen.
  • Stress und Belastungen (z.B. in der Familie oder an der Arbeit) können das Rückfallrisiko erhöhen. Solche Belastungen mit Unterstützung von Dritten abzubauen, ist eine wichtige Rückfallprävention.
  • Negative, aber auch positive Gefühle, können Rückfälle begünstigen. Lernen Sie den Umgang mit Gefühlen wie Angst, Wut, Einsamkeit, Traurigkeit, Schuldgefühlen, Ärger etc. Holen Sie sich dabei Unterstützung, wenn Sie eine solche brauchen.

Verhaltenstipps bei Suchtmitttelverlangen

  • Beschliessen Sie mit dem Konsum noch mindestens zehn Minuten zu warten.
  • Bewegung hilft: Gehen Sie spazieren, walken, Rad fahren.
  • Lenken Sie sich ab. Erledigen Sie eine Kleinigkeit. z.B. telefonieren Sie, räumen Sie Ihren Kleiderschrank auf, basteln Sie oder tun Sie etwas Handwerkliches.
  • Stoppen Sie den Gedanken: Ich brauche jetzt dringend Heroin. Besser ist z.B. Ich habe momentan starkes Verlangen. Ich erlebe das nicht zum ersten Mal und weiss dass es vorübergeht. Deshalb schaffe ich es auch ohne.
  • Lehnen Sie angebotenes Heroin bestimmt ab. Sie selbst sollten darüber entscheiden, ob Sie Heroin konsumieren möchten.

Ein Rückfall bedeutet nicht, dass man wieder von vorne anfangen muss

Bei eine Rückfall ist es ist auf jeden Fall wichtig, sich schnellstmöglich Hilfe zu holen, die man braucht. Bei einer raschen Intervention kann mit relativ wenig Aufwand wieder ein Zustand der Freiheit von Beikonsum erreicht werden. Eine Unterstützung durch nahestehende Personen, durch Fachpersonen und/oder Selbsthilfegruppen stärkt Sie zusätzlich.

Aufmerksam bleiben

Menschen, die eine Abhängigkeit überwunden haben, müssen vorsichtig bleiben. Das Risiko für Rückfälle wird kleiner, aber es bleibt auch nach vielen Jahren noch bestehen.