Rückfällen vorbeugen

Häufig hat das Trinken im Laufe der Zeit eine gewisse Ritualisierung erfahren. Es ist meist mit bestimmten Situationen, Orten oder Stimmungen verbunden. Beim Versuch weniger oder gar keinen Alkohol zu trinken, werden diese Situationen zu Risikosituationen. Machen Sie sich Ihre Risikosituationen bewusst und entwickeln Sie Strategien, diese zu vermeiden oder in den Griff zu kriegen.

Es ist wichtig, sich auf Risikosituationen einzustellen. Einige Hinweise, die Ihnen helfen können, Rückfalle vorzubeugen:

  • Entwickeln Sie neue Gewohnheiten. Manche Ihrer alten Gewohnheiten (z.B. Fernsehabend mit Bier) oder Orte, wo man früher Alkohol getrunken hat, bergen ein Risiko, wieder in alte „Muster“ zurückzufallen. Es ist wichtig, den Alltag neu zu gestalten, Hobbys und Interessen zu entwickeln oder alte Freizeitbeschäftigungen und/oder Freundschaften wieder aufzunehmen bzw. zu pflegen.
  • Stress und Belastungen vermeiden. Streit in der Familie oder Stress am Arbeitsplatz können das Rückfallrisiko erhöhen. Solche Belastungen mit Unterstützung von Fachpersonen oder Vertrauenspersonen abzubauen, ist eine wichtige Rückfallprävention.
  • Negative, aber auch positive Gefühle, können Rückfälle begünstigen. Lernen Sie den Umgang mit Gefühlen wie Angst, Wut, Einsamkeit, Traurigkeit, Schuldgefühlen, Ärger etc. Holen Sie sich dabei Unterstützung, wenn Sie diese brauchen.
  • Es ist wichtig, sich einen Plan zurecht zu legen, was man bei starkem Verlangen nach Alkohol tun kann. Überlegen Sie sich schon vorher, was Sie in einer schwierigen Situation tun können, um einen möglichen Rückfall zu verhindern.

Mögliche Wege, dem Drang nach Alkohol zu widerstehen

  • Machen Sie sich klar, dass das intensive Verlangen nur von kurzer Dauer ist.
  • Sprechen Sie sich gut zu: Ich weiss, ich kann darauf verzichten.
  • Vergegenwärtigen Sie sich, weshalb Sie weniger oder gar nicht mehr trinken wollen.
  • Rufen Sie eine vertraute Person an, die Sie bei Ihrem Vorhaben unterstützt.
  • Lenken Sie sich mit anderen Aktivitäten ab: Nicht trinkende Freunde treffen, Entspannung finden (Bad, Yoga, Massage usw.), Sport treiben, Hobbys aufnehmen, Haushalt machen, Kinobesuch usw.
  • Stoppen Sie den Gedanken: Ich brauche jetzt dringend ein Bier. Besser ist z.B. Ich würde gerne, aber ich schaffe es auch ohne.

Aufmerksam bleiben

Menschen, die eine Abhängigkeit überwunden haben, müssen vorsichtig bleiben. Das Risiko für Rückfälle wird kleiner, aber es bleibt auch nach vielen Jahren noch bestehen.

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