Alkohol-Mythen

Immer wieder verlassen sich Menschen auf Volksweisheiten über Alkohol, die oft nichts mit der Realität zu tun haben. Einige der gängigsten Mythen sind hier zusammengestellt.

Alkohol hält warm

Wer der Winterkälte mit einem Schuss Alkoholkonsum trotzen will, schafft keine wirkliche Abhilfe. Trotz des vermeintlichen Wärmegefühls nach dem Glühwein oder Grog kühlt der Körper unter Alkoholeinfluss stärker ab. Das Empfinden der Wärme rührt daher, dass der Alkohol die Blutgefässe erweitert und die Haut stärker durchblutet ist. Draussen in der Kälte führen die eisigen Temperaturen gleichzeitig zu vermehrtem Wärmeverlust.

Alkohol löscht den Durst

Alkohol löscht den Durst nicht, sondern er entzieht dem Körper Flüssigkeit, weil er zu mehr Harndrang führt. Je mehr Alkohol man trinkt, desto durstiger wird man.

Alkohol ist gut für den Schlaf

Alkohol dämpft und betäubt lediglich. Das führt zwar dazu, dass man unter Alkoholeinfluss leichter einschläft, doch ist Alkohol eher negativ für die Schlafqualität. Personen, die zu viel Alkohol getrunken haben, wachen in der Regel in der Nacht häufiger auf und haben mitunter Mühe, erneut einzuschlafen. Am nächsten Morgen ist man dann schlechter ausgeschlafen und weniger erholt.

Kaffee macht nüchtern

Es gibt keine Wundermittel, die den Alkoholabbau fördern oder den Kater verhindern können. Dank der aufputschenden Wirkung des Kaffees fühlt man sich nur subjektiv frischer, aber nüchtern wird man damit nicht. Auch eine kalte Dusche oder Bewegung beschleunigt den Alkoholabbau nicht. 90 bis 95% des konsumierten Alkohols müssen von der Leber verarbeitet werden. In einer Stunde werden 0.1-0.2 Promille abgebaut.

Im Schlaf den Rausch ausschlafen

Auch im Schlaf wird nicht mehr als 0.1-0.2 Promille pro Stunde abgebaut. D.h. es dauert zehn Stunden, bis man sicher ein Promille abgebaut hat. Restalkohol ist genauso gefährlich wie ein frischer Rausch. Daher sollte man auch am Tag nach reichlichem Alkoholkonsum das Auto stehen lassen.

Ein echter Kerl verträgt auch einiges an Alkohol

Trinkfestigkeit ist kein Zeichen von Stärke, sondern meist ein Signal dafür, dass die betroffene Person schon längere Zeit mehr als ein gesundes Mass an Alkohol konsumiert. Man trinkt zu viel, ohne sich betrunken zu fühlen, da die Warnsignale fehlen. Dies schützt jedoch nicht vor den negativen Konsequenzen übermässigen Alkoholkonsums wie Leberschäden, Magenschleimhautentzündungen, Depressionen, Krebserkrankungen, Persönlichkeitsänderungen u.a.

Man bekommt keinen Kater, wenn man beim Alkoholtrinken etwas Fettiges isst

Fettreiches Essen verzögert zwar die Aufnahme des Alkohols, da der Alkohol zusammen mit dem schwerverdaulichen Essen länger im Magen bleibt. Trotzdem gelangt er zu guter Letzt ins Blut. Fettiges Essen ist also kein wirksamer Anti-Katertipp.