Pilotprojekt zum stationären Drug Checking in Basel-Stadt

Die Einnahme von psychoaktiven Substanzen mit unklarer Herkunft stellt ein hohes Gesundheitsrisiko dar. Im Sinne der Prävention und Schadensminderung lanciert der Regierungsrat deshalb ein dreijähriges Pilotprojekt mit einem stationären Drug Checking-Angebot. Ein entsprechender Anzug von Otto Schmid (SP) soll stehen gelassen werden.

Mit dem Pilotprojekt Drug Checking soll insbesondere ein breiter Kreis von jungen Erwachsenen erreicht werden, die psychoaktive Substanzen in ihrer Freizeit konsumieren. Die Umsetzung soll unter der Leitung der Abteilung Sucht des Gesundheitsdepartements des Kantons Basel-Stadt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Rechtsmedizin des Gesundheitsdepartements und dem Beratungszentrum der Stiftung Suchthilfe Region Basel erfolgen. Das Angebot ist anonym und richtet sich an Personen ab 18 Jahren.

Schadensminderung und Gesundheitsschutz
Drug Checking ist ein niederschwelliges und effizientes Arbeitsinstrument im Suchtbereich mit dem Ziel der Schadensminderung und des Gesundheitsschutzes. Drug Checking beinhaltet eine chemische Analyse von psychoaktiven Substanzen, die auf dem Schwarz- oder Graumarkt erworben wurden. Die Ergebnisse werden der Person persönlich, verbunden mit einem Beratungs- und Aufklärungsgespräch, zurückgemeldet. Auf diese Weise sollen gesundheitliche Risiken durch den Konsum von illegalen psychoaktiven Substanzen mit unbekannter und/oder gefährlicher Zusammensetzung minimiert werden.

Die in die Suchthilfe Region Basel integrierte Anlaufstelle soll regelmässig während eines definierten Zeitfensters die Abgabe von Substanzproben ermöglichen. Das Angebot ist anonym und richtet sich an Personen ab 18 Jahren. Die Analyse der Substanzproben erfolgt über das Institut für Rechtsmedizin. Die SRB ist insbesondere für das Aufklärungsgespräch verantwortlich und bietet bei Bedarf die Möglichkeit einer weiterführenden Beratung oder Behandlung.Die Kosten für das dreijährige Pilotprojekt belaufen sich auf insgesamt 180‘000 Franken.

Anlaufstelle mit festen Öffnungszeiten
Seit 2013 finden bereits Präventionseinsätze in Clubs bzw. an Partyevents in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft unter Einbezug des mobilen Labors des Kantonsapothekeramtes der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern statt. Die Einsätze werden seit 2016 durch die Suchthilfe Region Basel unter der Bezeichnung „Safer Dance Basel“ umgesetzt. Mit dem stationären Angebot soll, im Unterschied zum mobilen Drug Checking, eine fixe Anlaufstelle mit festen Öffnungszeiten geschaffen werden. Auf diese Weise kann eine breitere Gruppe von Freizeitkonsumierenden erreicht werden, die sich nicht zwingend in der Partyszene bewegt. Neben Basel bieten auch der Kanton Bern (seit 1998) und die Stadt Zürich (seit 2001) Drug Checking an.

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